Zusammenarbeit lohnt sich – immer mehr Tiroler Gemeinden bündeln ihre Kräfte und arbeiten mit ihren Nachbarn zusammen, wenn es um die Umsetzung und Finanzierung größerer Vorhaben geht. Bereits zum fünften Mal holen das Land Tirol und der Tiroler Gemeindeverband mit Unterstützung der GemNova Gemeinden vor den Vorhang, die besonders eng zusammenarbeiten und so gelungene gemeinschaftliche Projekte verwirklichen konnten. Heute, Mittwoch, wurde der Gemeindekooperationspreis – GEKO – 2021 offiziell verliehen: Schlussendlich hat sich das Projekt „6 Gemeinden, eine mobile Pflege“ der sechs Gemeinden Jenbach, Buch in Tirol, Wiesing, Achenkirch, Eben am Achensee und Steinberg am Rofan aus dem Bezirk Schwaz durchgesetzt.
„Von der Pflege über die Abfallwirtschaft bis hin zu gemeinsamen Impfaktionen – die Tiroler Gemeinden kooperieren auf allen Ebenen. Das bringt einen deutlichen Mehrwert mit sich. Denn: Viele größere Umsetzungen wären für eine Gemeinde alleine nicht zu stemmen – umso wichtiger ist es, dass wir diesen Zusammenhalt und die Vorteile aus gemeindeübergreifenden Vorhaben vor den Vorhang holen. Das Siegerprojekt ist erneut ein Paradebeispiel dafür, was durch Kooperation möglich ist. Die wahren Gewinner sind dabei allen voran die Bürgerinnen und Bürger in der Region, die von den Vorteilen einer erweiterten Pflegeinfrastruktur direkt profitieren“, würdigen Gemeindelandesrat Johannes Tratter und Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, den Verdienst der Siegergemeinden. „Wir haben mit dem Projekt ‚6 Gemeinden, eine mobile Pflege‘ die beiden Sozialsprengel Achental sowie Jenbach, Buch, Wiesing gebündelt und mit der St. Notburga Pflege GmbH das mobile Pflegeangebot in dieser Region neu organisiert. Das Versorgungsgebiet der neuen Gesellschaft umfasst 16.000 Einwohnerinnen und Einwohner“, so Johanna Rieser, Geschäftsführerin der St. Notburga Pflege GmbH.
Preisgeld und Siegerfeier
Das Siegerprojekt, das durch eine Fachjury sowie über ein Online-Voting ermittelt wurde, erhält eine Prämie in der Höhe von 8.000 Euro. Zudem haben die BürgerInnen aller beteiligten Gemeinden die Gelegenheit, bei einer GEKO-Feier noch näher zusammenzurücken. „Wir freuen uns über die Anerkennung und werden unseren gemeinsamen Weg auch künftig fortsetzen“, so die BürgermeisterInnen der erfolgreichen Gemeinden Dietmar Wallner (Jenbach), Marion Wex (Buch), Alois Aschberger (Wiesing), Karl Moser (Achenkirch), Josef Hausberger (Eben am Achensee) und Helmut Margreiter (Steinberg am Rofan).
Zweit- und drittplatzierte Projekte
Auch die zweit- und drittplatzierten Projekte gehen nicht leer aus: Für sie gibt es 4.000 Euro und 3.000 Euro Preisgeld. Den zweiten Platz erreicht die „Umweltzone Wipptal“, eine Kooperation im Abfallwirtschaftsbereich der zwölf Wipptaler Gemeinden. Über den dritten Platz darf sich das Projekt „COVID-19-Impfung Lienzer Talboden“ von insgesamt fünf Osttiroler Gemeinden freuen. „Aufgrund der positiven Resonanz und um die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu fördern, wird der GEKO auch 2022 wieder vergeben. Ich danke allen teilnehmenden Gemeinden, den Mitgliedern der Jury und der Gemeindeabteilung für ihr Engagement“, so LR Tratter abschließend.
Factbox Siegerprojekte
1. Platz: 6 Gemeinden, eine mobile Pflege
Die Gemeinden im Raum Jenbach pflegen bereits in vielen Bereichen eine enge Zusammenarbeit. Nun wurde auch in der Pflege ein Schulterschluss der Sozialsprengel Jenbach, Buch, Wiesing sowie Achenkirch, Eben am Achensee und Steinberg am Rofan (Sozialsprengel Achental) eingegangen. Mit der gemeinsamen Organisation einer mobilen Pflege von Buch bis Steinberg in der St. Notburga Pflege GmbH konnte das Angebot in den beteiligten Gemeinden wesentlich verbessert und ausgebaut werden. In Jenbach und Achenkirch sind dabei jeweils Pflegestationen eingerichtet – das Versorgungsgebiet der neuen Gesellschaft umfasst über 16.000 EinwohnerInnen.
2. Platz: Umweltzone Wipptal
Mit der Gründung der Umweltzone Wipptal bündeln die zwölf Gemeinden Ellbögen, Mühlbachl, Pfons, Navis, Matrei am Brenner, Trins, Gschnitz, Steinach, Vals, Schmirn, Gries am Brenner und Obernberg am Brenner ihre Kräfte im Abfallwirtschaftsbereich. Die beiden Abfallwirtschaftszentren Steinach und Mühlbachl werden künftig miteinander vernetzt – das reicht von abgestimmten Öffnungszeiten über eine gemeinsame Servicekarte (Wipptal Card) zur bargeldlosen Abrechnung bis hin zu optimierten Verwaltungsstrukturen für einen kosteneffizienten Betrieb. Damit stellen die beteiligten Wipptaler Gemeinden die Weichen für eine bürgerfreundliche und zeitgerechte Abfalllösung.
3. Platz: COVID-19-Impfung Lienzer Talboden
Die Aktion „Tirol impft“ zur Bekämpfung der Corona-Pandemie läuft derzeit weiterhin auf Hochtouren. Die Gemeindekooperation „COVID-19-Impfung Lienzer Talboden“ der fünf Gemeinden Nußdorf-Debant, Dölsach, Nikolsdorf, Iselsberg-Stronach und Lavant hat gezeigt, dass auch hier eine enge Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg ist. Gemeinsame Impfstraßen, eine einheitliche Erhebung der impfbereiten Bevölkerung sowie die gemeindeübergreifende Absprache mit der niedergelassenen Ärzteschaft und dem Sozialsprengel haben für einen reibungslosen Ablauf gesorgt.
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